Geschichte
1820 bis 1878
Die gefürchtetsten Katastrophen waren früher die ungeheuren Feuersbrünste, die unsere Städte und Dörfer in schrecklicher Wiederkehr immer wieder heimsuchten und, wie alte Aufzeichnungen berichten, ganze Stadtteile und Dörfer in Schutt und Asche legten. So brannten im Jahre 1681 in Gerolfing 52 Gebäude ab. Dabei kamen auch 2 Kinder in den Flammen um. Ein noch schwereres Schadenfeuer ereignete sich am 23. Mai 1833, als innerhalb weniger Stunden 102 Wohnhäuser, Scheunen und Nebengebäude in Flammen aufgingen. Begünstigt durch die leichte Bauart mit viel Holz, Strohdächer, offene Kamine und Feuerstellen, konnten solche furchtbaren Brände entstehen und sich ausbreiten. Es ist daher verständlich, daß man alle zu Gebote stehenden Mittel einsetzte, um die Brandbekämpfung wirksam zu gestalten, denn die Brandleider standen meist vor dem Nichts, da es früher keine Versicherungen gab.
Im Inventarverzeichnis der Gemeinde Gerolfing vom Jahr 1820 sind als Feuerlöschrequisiten aufgeführt:
eine tragbare Feuerspritze, Wert 100 Gulden,
2 Feuerleitern, Wert 2 Gulden,
2 Feuerhaken, Wert 2 Gulden.
Im Jahre 1840 lieferte der Glockengießer Paskolini von Ingolstadt an die Gemeinde eine fahrbare Löschmaschine mit vierzölligen Zylindern, einen 50 Fuß langen hänfenen Schlauch mit den nötigen Mundstücken zum Preis von 550 Gulden und nahm die alte Tragspritze für 40 Gulden in Zahlung, der Rest von 510 Gulden zahlbar in 2 Jahresraten. Auch eine Anstelleiter und mehrere lederne Kübel zur Heranschaffung des Löschwassers für die Druckspritze wurden in diesem Jahre beschafft. Die Wartung und die Bedienung oblagen dem Gemeindeschmied. Diese Druckspritze wurde noch bis 1938 mitverwendet.
Die Feuerbeschau fand zweimal im Jahr statt. Dabei mußten in jedem Haus einige lederne Feuerkübel zum Bilden einer Eimerkette vorhanden sein. Die Gemeinde unterhielt auch 5 öffentliche Brunnen, die jederzeit zugänglich waren. Nacht- und Kirchenwächter waren angewiesen, auf ungewöhnliche Raucherscheinungen zu achten. Die Alarmierung geschah durch den Feuerruf "Feuerjo", den jeder, der ihn hörte, weitergeben mußte, sowie durch Sturmläuten mit der größten Kirchenglocke durch fortwährendes Anschlagen.
3 Feuerreiter waren bestimmt, nach Dünzlau und Mühlhausen, Friedrichshofen und Gaimersheim sowie nach Ingolstadt zu reiten, wenn Hilfe von auswärts gebraucht wurde. So wurde z.B. 1851 der Danielbräu Bonschab von Ingolstadt für die Heranschaffung einer Löschmaschine mit 3 Gulden entlohnt und für die mithelfenden Ingolstädter Bürger die Zeche in Höhe von 3 Gulden und 10 Kreuzer reguliert. Auch waren 2 weitere Bauern verpflichtet, bei einem Brand in einer Nachbargemeinde die Spritze und einen Requisitenwagen dorthin zu bringen. In diesen Dienstleistungen und dem Feuerreiterdienst wechselten sich die Pferdebesitzer jeweils nach einer gewissen Zeit ab. Ein ovales Schild von rund 30 x 15 cm aus Eisenblech, das meistens oberhalb der Haustür hing, zeigte an, wer zur Zeit Dienst als Reiter oder Fahrer hatte Diese Verpflichtungen bestanden noch bis nach dem Ersten Weltkrieg.In den späteren Jahren wurde auch die Pflichtfeuerwehr eingeführt, die aus drei Abteilungen bestand, welche durch verschiedenfarbige Armbinden kenntlich waren.
1878 bis 1914
Im Jahre 1878 wurde auf den Antrag des damaligen kgl. bayerischen Bezirks-Amtmannes von Frauenberg, in diesem großen Dorf eine freiwillige Feuerwehr zu gründen, eine Gemeindeversammlung einberufen, bei der der Bürgermeister den Antrag bekanntgab. Dieser wurde von einer großen Anzahl von jungen Männern und Burschen mit Beifall angenommen und der Wunsch geäußert, so bald wie möglich die Gründung vorzunehmen.
Es taten sich nun 3 Männer hervor, der damalige Bürgermeister Gabriel Nißl, der Lehrer Otto Huber und der Maurermeister Thomas Koppenhofer, und beriefen am 1. Mai 1878 zur Gründung eines Feuerwehr-Vereins auf freiwilliger Grundlage eine Versammlung ein. Es meldeten sich sofort 40 Mann, und der Verein war somit gegründet. In einer weiteren Versammlung konstituierte man den Verwaltungsrat. In diesen wurden gewählt:
Der Lehrer Otto Huber als Vorstand,
der Maurermeister Thomas Koppenhofer als Kommandant,
der Schneidermeister Josef Nißl als Adjutant,
der Gütlerssohn Rupert Haberl als Steigerzugführer,
der Gütler Rupert Biswanger als Spritzenzugführer und
der Gütler Josef Schrodt als Führer der Ordnungsmannschaft.
Der Gründer, Bürgermeister Gabriel Nißl, wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
In der Folgezeit wurden für den Steigerzug Gurte mit Karabinerhaken und für alle Mitglieder blanke Messinghelme beschafft. Auf diesen trugen der Kommandant einen weißen, Adjutant und Vorstand einen roten bzw. schwarzen Roßhaarbusch, die Zugführer an der linken Seite des Helmes einen kurzen, roten Roßhaarstutz. Später bekamen alle Mann Hanfgurte, und man ließ eigene zweireihige schwarze Uniformröcke mit roten Vorstößen und blanken Metallknöpfen anfertigen. An diesen trugen die Chargen ihre Rangabzeichen, einen bis vier Sterne, die Hornisten Schwalbennester. Außerdem trugen Kommandant und Adjutant rote Brustschnüre und Signalhupen, die Zugführer an den Gurten Beilpickel. Die Röcke bezahlte der größte Teil der Mitglieder aus eigener Tasche und überließ diese später dem Verein, der früher immer auf Spender und private Geldgeber angewiesen war.
Bald nach der Gründung im Jahre 1880 wurde von der Gemeinde für die freiwillige Feuerwehr eine weitere Feuerspritze vom Glockengießer Becker in Ingolstadt anfertigen lassen, und zwar eine Saug- und Druckspritze um den Preis von 1700 Mark, zahlbar nebst Zins in 4 Jahresraten. Später kam noch eine freistehende Leiter mit Stützstangen dazu. Auch wurde in den folgenden Jahren von den Mitgliedern eine Standarte aus rotem Tuch beschafft. Diese trug als Abschluß eine rote Laterne für Kerzenbeleuchtung und auf dieser eine aus Bronze gegossene Figur eines Feuerwehrhornisten.
Die meisten Mitglieder besaßen für den Feierabend und den Sonntagnachmittag schwarze und rot paspelierte Schirmmützen mit dem Feuerwehrabzeichen und einer rotweißen Kokarde.
Bei Beerdigungen von Mitgliedern trugen Feuerwehrmänner in Uniform den Sarg, der von weiteren sechs mit Wachsfackeln begleitet wurde. Dazu und bei ähnlichen Anlässen, beispielsweise Fronleichnam, wurde meist der Steigerzug herangezogen, der innerhalb der Feuerwehr eine Art Elitetruppe war.
Neben der freiwilligen Feuerwehr bestand noch die Pflichtfeuerwehr unter dem Befehl des Bürgermeisters oder eines von ihm Beauftragten, da laut Gesetz in den Landgemeinden Feuerwehrpflicht vom 18. bis zum 60. Lebensjahr bestand. Bei der Pflichtfeuerwehr mußten im Jahr zwei Übungen gemacht werden. Die freiwillige Feuerwehr hielt jährlich vier bis sechs ab. Die Übungen fanden im Frühjahr und im Herbst statt, und zwar am Sonntagnachmittag von halb drei bis halb fünf Uhr, und wurden durch Trompetensignale der beiden Hornisten angekündigt. Großer Wert wurde früher neben den praktischen, nassen Übungen auch auf das Fuß- und auf das Geräteexerzieren gelegt. Auch auf die äußere Erscheinung der Männer der freiwilligen Feuerwehr wurde von den Kommandanten streng geachtet, Messinghelme und Knöpfe mußten spiegelblank geputzt sein. Inspektion durch einen Vertreter des Bezirksamtes war meist alle drei Jahre. Bei den Übungen und auch im Ernstfall wurden bestimmte Befehle durch Trompetensignale gegeben. Wer den Übungen wiederholt unentschuldigt fernblieb, dem drohte die Überweisung zur Pflichtfeuerwehr. Vor dem Ersten Weltkrieg überwachte sogar manchmal die Gendarmerie die Übungen, besonders die der Pflichtfeuerwehr. Wer unentschuldigt fehlte, über den wurden Geldstrafen, in schweren Fällen sogar Arrest verhängt. Der bisherige Kommandant Thomas Koppenhofer wurde 1890 zum Bezirksvertreter über sämtliche Feuerwehren des Bezirksamtes Ingolstadt berufen, ein Amt, das nach heutigen Begriffen das eines Kreisbrandinspektors war. Dieses Amt hatte er bis zum Ênde des Ersten Weltkrieges inne.
Im Jahre 1910 wurde von der Gemeinde eine fahrbare Auszugsleiter gekauft. Um diese Zeit wurde die Uniformierung der Chargen geändert. Helmbüsche und Roßhaarstutze sowie Brustschnüre wurden abgeschafft. Nur mehr der Kommandant trug auf dem Helm eine Spitze, die auf eine Kugel auslief.
1914 bis 1935
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges zählte die freiwillige Feuerwehr 61 aktive Mitglieder. Von diesen wurden 49 eingezogen, darunter der Kommandant Martin Würzburger und der Adjutant Martin Tyroller. Das Kommando übernahm für die Dauer des Krieges der Vorstand, Sattlermeister Simon Pöll.
Die Feuerwehrpflicht wurde auf das 16. Lebensjahr herabgesetzt, um mit den älteren Jahrgängen den Feuerschutz zu gewährleisten. Von 1914 bis 1918 brachen vier Brände aus, darunter ein Waldbrand im Schleiferhaufen und durch Blitzschlag ein Großfeuer. 13 Feuerwehrkameraden der freiwilligen Feuerwehr wurden Opfer des Krieges. Nach dem Krieg nahm die freiwillige Feuerwehr getreu ihrem Wahlspruch: "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr - Einer für alle, alle für einen" ihren geordneten Dienst an der Allgemeinheit wieder im vollen Umfang auf. 1921 zählte die Wehr 70 aktive Mitglieder.
Am Pfingstmontag 1929 fand das fünfzigste Gründungsfest statt. Es lebten damals noch fünf Gründungsmitglieder.
1935 bis 1950
1935 wurde die freiwillige Feuerwehr als Verein aufgelöst und die Feuerwehr in zwei Kompanien eingeteilt. Die erste Kompanie - bisher freiwillige Feuerwehr - unter Führung von Lorenz Heckl.
Die zweite Kompanie - die Pflichtfeuerwehr - unter Führung von Josef Vollnhals. Der Oberbefehl über beide Kompanien wurde dem bisherigen Kommandanten Otto Koppenhofer übertragen. Auf höheren Befehl fanden nunmehr laufend Umgruppierungen statt. Die Feuerwehr wurde in Feuerschutzpolizei umbenannt, und an Stelle der bisherigen schwarzen Röcke wurden dunkelblaue mit roten Vorstößen eingeführt, die Chargen erhielten neue Dienstgradbezeichnungen, die durch verschiedene Ärmelstreifen kenntlich waren, die der höheren auch durch Achselstücke. 1938 wurde von der Gemeinde eine Motorspritze Fabrikat "Robel" beschafft. Die Übergabe fand am 10. Oktober durch Oberamtmann Landrat Strasser statt. Auch einen Schlauchwagen hat man anfertigen lassen. Als Zugführer des nunmehr bestehenden Motorlöschzuges wurde der Schriftführer Johann Heindl ernannt. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde der bisherige Obertruppführer Lorenz Heckl zum Brandmeister der Feuerwehr Gerolfing berufen. Dieser, wie auch allen anderen Feuerwehren, wurde höchste Verantwortung aufgebürdet, sie wurde der SS-Gerichtsbarkeit unterstellt, für den Fall eines Versagens wurden den Verantwortlichen höchste Strafen bis zur Todesstrafe angedroht. Als 1943 die nächtlichen Fliegerangriffe auch Bayern erreichten, wurde der bisherige Motorlöschzugführer Johann Heindl zum Kreisführer-Stellvertreter ernannt und mußte mit dem nun aufgestellten Kreislöschzug die Einsätze hauptsächlich in München und Augsburg leiten. Von 1944 an nahmen die Bombenangriffe nun auch bei Tage ihren Anfang. Zur Alarmierung wurde auf dem Dach des Schulhauses eine Sirene angebracht. Der Motorlöschzug erhielt nun Stahlhelme, Gasmasken und blaue Mäntel und mußte Tag und Nacht bei jedem Luftalarm in Bereitschaft stehen, da er zur Hilfeleistung im Umkreis von 20km verpflichtet wurde. Am 1. März1945 war der erste Einsatz in Ingolstadt. Weitere folgten am 5., 9., 11. und 21. April. Dieser letzte Einsatz war auch der schwerste. Volle 8 Stunden bekämpfte der Löschzug den Brand der von den Spreng- und Phosphorbomben getroffenen Gebäude in der Mauthstraße, insbesondere der bereits am 9. April schwer getroffenen Franziskanerkirche, auf die von den brennenden Nachbarhäusern das Feuer plötzlich übersprang. Durch die fortwährenden Einberufungen und sonstigen Dienstverpflichtungen wurde die Zahl der Feuerwehrmänner derart vermindert, daß man gegen Kriegsende 24 freiwillige Feuerwehr-Helferinnen ausbildete, um im Notfall den Schutz der Ortschaft zu übernehmen und die Sollstärke des Motorlöschzuges bei Einsätzen zu ergänzen. Diese Mädchen lösten ihre Aufgaben hervorragend, und im Frühjahr 1945 stellten sie bei den Einsätzen wiederholt ihren Mut unter Beweis.
1950 bis 1973
In den ersten Nachkriegsjahren bestand die Wehr nach Ablegung des militärischen Charakters und der Abzeichen vorerst weiter. Ab 1950 wurde sie mit Erlaubnis der alliierten Besatzungsbehörde in ihrer früheren Form als Verein unter dem Namen ,,Freiwillige Feuerwehr Gerolfing" weitergeführt. Als Vorstand wurde Johann Heindl gewählt. Am 17.9.1950 fand die erste Inspektion in der Nachkriegszeit statt. Kreisbrandinspektor Hartl bezeichnete den Ausbildungsstand und die Leistung als sehr gut. Deshalb und wegen der hohen Zahl der freiwilligen Mitglieder wurde von seiten der Gemeinde keine Pflichtfeuerwehr mehr eingeführt, da der Feuerschutz voll gewährleistet war. Am 21. Juni 1953 fand das fünfundsiebzigste Gründungsfest statt. 1955 wurde der langjährige Kommandant Lorenz Heckl zum Kreisbrandmeister für die westlichen und nordwestlichen Gemeinden des Landkreises Ingolstadt berufen. Durch freiwillige Spenden der Mitglieder und Einwohner wurde anstelle der bisherigen Standarte eine Fahne beschafft. Die Fahnenweihe fand am 19. Mai 1957 statt. Um mit den Entwicklungen auf dem Gebiet des Feuerlöschwesens Schritt halten zu können, beschloß der Gemeinderat 1962, ein komplettes Löschfahrzeug zu kaufen. Der Anschaffungspreis betrug 15296,20 DM. Die kirchliche Weihe durch H. H. Pfarrer Ladenburger und die darauf erfolgte Übergabe durch den damaligen Bürgermeister Blasius Nißl an den Kommandanten Martin Würzburger fanden am 4. November statt. Seit Gründung der Wehr im Jahre 1878 war diese innerhalb des Ortsbereiches 23mal zur Brandbekämpfung im Einsatz, zum letztenmal 1957. Nach auswärts wurde sie, von den Kriegseinsätzen in Ingolstadt abgesehen, zweimal nach Friedrichshofen und je einmal in die Gabelwirtschaft, auf den Samhof, nach Dünzlau und Pettenhofen bei Bränden zu Hilfe gerufen. 1973 wurde die Freiwillige Feuerwehr Gerolfing, die seit ihrer Gründung 8 Vorstände und 12 Kommandanten hatte, im Zuge der Eingemeindung organisatorisch in die Freiwillige Feuerwehr Ingolstadt eingegliedert, bleibt jedoch als ein selbständiger Verein weiter bestehen.
1974 bis 1986
In der Generalversammlung am 12.01.1974 kam der Neubau des Feuerwehrhauses in Gerolfing zur Sprache. Bis zum 100-jährigen Jubiläum sollte das Vorhaben verwirklicht werden.
Für die Freiwillige Feuerwehr Gerolfing war 1977 ein großes Jahr: Ein neues großes Tanklöschfahrzeug wurde angeschafft. Dank der tatkräftigen Unterstützung vieler freiwilliger Helfer konnte der neue Stützpunkt übernommen werden und die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen gingen unter der Schirmherrschafft von Oberbürgermeister Peter Schnell über die Bühne.
Mit der Fertigstellung des neuen Klinikums im Sommer 1979 in der unmittelbaren Nachbarschaft wuchsen auch die Anforderungen an alle Aktiven bei Übungen und Einsätzen.
Im April 1982 erhielt die Feuerwehr Gerolfing ein LF 16.
Nach einem großen Unwetter im Mai 1985 mussten alle Einsatzkräfte in Gerolfing aufgeboten werden um zahlreiche Keller auszupumpen.
1986 bis 2000
Bei der Jahreshauptversammlung am 13. April 1986 wurde Paul Mayer zum 1. Vorsitzenden der Gerolfinger Wehr bestimmt. Der bisherige Vorsitzende, Rupert Dier, wurde von der Mitgliederversammlung einmütig zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Im Oktober 1986 wurde die Restaurierung der Fahne angemessen gefeiert. 1987 fand im Feuerwehrhaus die erste Vatertagsfeier statt.
Beim Feuerwehrfest der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichshofen im September 1988 übernahm die Feuerwehr Gerolfing die Patenschaft für die Nachbarn. 1988 wurde eine eigene Satzung erarbeitet. Am 12. Dezember 1988 erhielt die Gerolfinger Wehr die Gemeinnützigkeit und wurde ins Vereinsregister als eingetragener Verein aufgenommen. Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Pettenhofen war Gerolfing Pate. Das Fest in Pettenhofen fand an drei Tagen im Juni 1989 statt.
1990 erfolgte die erste Renovierung des Feuerwehrhauses. Der Lehrsaal wurde erweitert und eine Küche eingebaut. Die Freiwillige Feuerwehr Dünzlau ist seit 1991 ebenfalls ein Patenkind der Gerolfinger Feuerwehr. In den 90-er Jahren konnte ein kontinuierlicher Anstieg der Mitgliederzahlen von ingesamt 335 (1990) auf 456 (1999) bilanziert werden.
1992 organisierte die Freiwillige Feuerwehr Gerolfing den Empfang für den ersten Bundesminister aus Gerolfing. Horst Seehofer, ebenfalls Mitglied der Feuerwehr Gerolfing, wurde mit den Fahnen und Delegationen aller Gerolfinger Vereine abgeholt und im Gasthaus Meierbeck gebührend gewürdigt.
Kurz nach der Jahreswende Anfang 1993 setzte die Gerolfinger Wehr unter Mithilfe von Horst Seehofer und Hermann Regensburger gegen einigen Widerstand der Stadt Ingolstadt die Wiedereinführung der eigenen Ärmelabzeichen durch. Seither löscht und marschiert die Gerolfinger Feuerwehr mit der Bezeichnung Freiwillige Feuerwehr Ingolstadt-Gerolfing.
An zwei Tagen wurde 1993 das 115-jährige Bestehen auf dem Festplatz an der Eichenwaldstraße gefeiert. Ein großes Festzelt war aufgestellt, das die vielen Gäste aus Nah und Fern aufnahm. Über 50 Vereine und die Bevölkerung aus Gerolfing nahmen an diesem Ereignis teil. Bundesminister Horst Seehofer hatte bereits damals schon die Schirmherrschaft für das Feuerwehrfest übernommen.
Nach dem erfolgreichen Abschluss des 115-Jährigen beschloss die Hauptversammlung der Feuerwehr, aus Dankbarkeit für das gute Gelingen eine Engelstange zu stiften. 1997 wurde diese feierlich geweiht und seitdem bei Prozessionen mitgeführt. Es handelt sich um eine Darstellung des Heiligen St. Florian. Diese Engelstange ist die erste seit 300 Jahren, die in Gerolfing wieder gestiftet wurde.
Bei der Hauptversammlung 1996 wurde Siegfried Heckl auf Grund seines Engagements und seiner Verdienste um die Freiwillige Feuerwehr Gerolfing zum Ehrenmitglied ernannt.
Die Wahlen bei der Jahreshauptversammlung 1996 erbrachte auch als Ergebnis, dass mit Johanna Herler die erste Frau in den Vereinsvorstand gewählt wurde.
Das 120-jährige Bestehen wurde unter großer Teilnahme der Bevölkerung, aber im kleinen Rahmen 1998 gefeiert. Ein kleines Zelt am Feuerwehrhaus beherbergte die Gäste mit großem Programm.
1999 wurde Friedrich Luib für seine langjährigen Dienste für die Feuerwehr zum Ehrenmitglied ernannt.
Ein besonderes Ereignis war das so genannte "Pfingsthochwasser" - 22. Mai bis 7. Juni 1999 - das höchste Einsatzbereitschaft von allen Helfern und der Bevölkerung erforderte. Entlang der Eichenwaldstraße, Gerolfstraße, Hangstraße und Rupertistraße waren viele Wohnhäuser bis hin zum Ergeschoss von den Donaufluten und dem hochdrückenden Grundwasser verwüstet worden. Im Einsatz waren von der Gerolfinger Wehr 68 Aktive mit über 2.700 Arbeitsstunden. Zusätzlich kamen zum Einsatz die Freiwilligen Feuerwehren aus Ingolstadt, Dünzlau und Unsernherrn, das THW, die Bundeswehr und zahlreiche Gerolfinger Bürgerinnen und Bürger, so dass rund 170 Helferinnen und Helfer ca. 3.800 Stunden leisteten.
2000 bis 2003
Im Februar 2000 schied der seit 1986 tätige, langjährige Zugführer Mathias Zech mit Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst aus. Zum Nachfolger wurde Siegfried Dier bestimmt. Im März 2000 wurde durch einen Vorstandsbeschluss Mathias Zech zum Ehrenkommandanten der Feuerwehr Gerolfing ernannt und mit dem Feuerwehrzivilabzeichen in Gold ausgezeichnet. Die Mitglieder beschlossen, das Gründungsfest 2003 gebührend zu feiern.
Die Stadt Ingolstadt beschloss, was sich die Freiwillige Feuerwehr Gerolfing seit der Gebietsreform 1972 immer gewünscht hatte, dass die Feuerwehren in der Stadt wieder selbständig werden. Damit gab es wieder einen eigenen Kommandanten, aber auch wieder mehr Verantwortung.
Die formelle Wahl von Siegfried Dier zum Kommandanten erfolgte im Juni 2000. Der Jahresausflug 2000 führte Anfang September nach Thüringen. Im Oktober konnte das neue Löschfahrzeug LF 8/6 die Fahrzeugweihe erhalten.
Der März 2001 erbrachte auch bei der Hauptversammlung einen neuen 1. Vorsitzenden. Lorenz Heckl wurde zum Nachfolger von Paul Mayer gewählt. In der Zeit von Paul Mayer und Mathias Zech wurde der Gemeinschaftssinn in der Feuerwehr Gerolfing intensiv ausgebaut. Die Freiwillige Feuerwehr Gerolfing hatte sogar von 1980 bis 1996 eine eigene Fußballabteilung. Die Vatertagsfeiern und Herbstfeste wurden zu festen Bestandteilen des dörflichen Terminkalenders, die sich reger Beteiligung aller Gerolfinger erfreuten. Auch die Weihnachtsfeiern haben dank Paul Mayer eine besondere Qualität erhalten.
Im April 2001 wurden mit der 1. Festausschuss-Sitzung die Vorbereitungen für das Gründungsfest 2003 aufgenommen. Im Juni 2001 wurde Originalurkunde zur Aufnahme in den Bayerischen Landes-Feuerwehr-Verband restauriert. Die Bestellung der neuen Fahne folgte im November 2001. Ebenfalls im November 2001 wurde die Renovierung des Feuerwehrgerätehauses durch die Stadt Ingolstadt genehmigt. In 2001 wurde die Feuerwehr Gerolfing ingesamt 19 Mal alarmiert, davon entfielen 15 Alarmierungen auf das Klinikum.
Bei der Hauptversammlung im Februar 2002 wurde der langjährige 1. Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Gerolfing Paul Mayer aufgrund eines Vorstandsbeschlusses zum Ehrenvorstand ernannt und mit dem Feuerwehrzivilabzeichen in Gold ausgezeichnet.
Die Baumaßnahmen zur Renovierung des Gerätehauses wurden im April 2002 begonnen. Die Arbeiten werden in Eigenleistung erbracht, einen Teil des Materials bezahlt die Stadt Ingolstadt. Der besondere Gemeinschaftssinn in der Gerolfinger Feuerwehr hilft auch hier; viele fleißige Hände arbeiten zusammen, um zusätzlich zu den Übungen und Einsätzen jede freie Minute zum erfolgreichen Abschluss der Renovierung zu nutzen.
Im August musste die Feuerwehr vorsorglich 3 Tage vor einem befürchteten Hochwasser durch Lautsprecherdurchsagen warnen und einen Kontrolldienst aufbauen. Der Jahresausflug 2002 führte die Feuerwehrler nach Venedig. Im Oktober 2002 gab Bundesminister a.D. Horst Seehofer, MdB seine Zusage als Schirmherr für das Gründungsfest. Das Patenbitten bei der Freiwilligen Feuerwehr Gaimersheim wurde von einer großen Delegation begleitet.
Zum 31. Dezember 2002 erreichte die Freiwillige Feuerwehr Gerolfing mit 516 Personen den höchsten Mitgliederstand seit ihrer Gründung. Die neue Fahne wurde im März 2003 fertiggestellt und von der Fahnenstickerei Eibl im Feuerwehrhaus übergeben.
Vorstände
Thomas Koppenhofer | bis 1895 |
Simon Pöll | bis 1919 |
Josef Neumaier | bis 1922 |
Martin Tyroller | bis 1927 |
Josef Lang | bis 1936 |
Während des Krieges kein Vorstand | -------- |
Johann Heindl | bis 1960 |
Blasius Nißl | bis 1965 |
Rupert Dier | bis 1986 |
Paul Mayer | bis 2001 |
Lorenz Heckl | seit 2001 |
Kommandanten
Thomas Koppenhofer | bis 1890 |
Karl Heindl | bis 1895 |
Simon Pöll | bis 1907 |
Martin Würzburger | bis 1922 |
Rupert Sterner | bis 1927 |
Otto Koppenhofer | bis 1939 |
Lorenz Heckl | bis 1946 |
Andreas Heindl | bis 1950 |
Lorenz Heckl | bis 1955 |
Egid Sporrer | bis 1960 |
Martin Würzburger | bis 1968 |
Mathias Zech | bis 2000 |
Siegfried Dier | seit 2000 |